Die Wirtschaftskrise wird den Arbeitsmarkt nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) trotz aller Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung auf Jahre in ihrem Griff halten.
Der BA-Vorstandsvorsitzende Frank-Jürgen Weise sagte der neuen Ausgabe des Magazins „Focus“, es werde bis 2013 dauern, bis die Beschäftigungsfolgen der Krise überwunden seien. Es werde Branchen und Regionen geben, „die drei bis fünf Jahre lang nicht mehr auf ihr ursprüngliches Niveau aus den Jahren 2006 und 2007 kommen werden“.
„Die Wirtschaft springt zwar vorher wieder an. Wenn aber der Aufschwung kommt, wird erst einmal nicht eingestellt“, sagte Weise.
„Zunächst bauen die Betriebe Puffer ab, mit denen sie ihre Belegschaften gehalten haben. Kurzarbeit wird also zurückgefahren, Arbeitszeitkonten werden wieder aufgefüllt. Deshalb bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt kritisch, selbst wenn der Aufschwung 2010 und 2011 stärker ausfällt als heute erhofft.“
Im nächsten Jahr ist Weise zufolge im Schnitt mit 4,1 Millionen Arbeitslosen zu rechnen, 600.000 mehr als dieses Jahr. „Die Zahlen werden im nächsten Jahr schlechter. Das ist bei allen Bemühungen unabwendbar“, sagte er.
„2011 wird die Arbeitslosigkeit dann wohl nicht mehr steigen, aber auch nur ganz langsam zurückgehen“, sagte der BA-Chef voraus. Auch für 2012 gebe es die „düstere Einschätzung“, dass es bei rund vier Millionen Erwerbslosen bleiben könnte.
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